Getriebeschaden
Eigentlich war es ja kein wirklicher Getriebeschaden - eher eine vehemente Fehlfunktion, aber wenn es nachts ist, saukalt und das Werkzeug weit weg, dann ist schon ein Glühlampenwechsel eine Zumutung... - ein kleiner Tip ist drin in der Story

Zu dritt unterwegs gen Heimat - Anja, Ralf und Uli kamen aus London via Flughafen Hahn (sehr zu empfehlen, es ist denen - noch - egal, wie groß das Fahrzeug ist, das kostenlos vier Langzeitparkplätze belegt), Uli hatte eben eine PP-Pause genutzt, um die Teilnahme am gemeinsamen Abendessen abzusagen und die Rückkunft auf etwa 23.00 Uhr anzukündigen, da war es geschehen: AP - gerade eben die 10.000 km - Marke überschritten (um exakt zu sein 10.550 km) hatte keine Lust mehr. Während auf der Hinfahrt der Kampf eher um die Fahrerhausinnentemperatur ging und man voller Wehmut an die von Sven gespendeten NVA Wärmeverkleidungsmatten dachte, die in der heimatlichen Garage lagen, ging es nun schlicht und ergreifend nicht mehr vorwärts. Kein Gang der Großen Gruppe bewegte das Fahrzeug, dafür gab das Getriebe schauderliche Geräusche von sich - als würde jemand darin würfeln. Trixen - also versuchen wir es mit Schwung - im 4. Gang bis auf die Auffahrt und dann schnell in den 5. Schalten - nix. Wir debattieren - mit 35 km/h nach Kerzendorf ins Notaufnahmelager ? der Jörg ist nicht da und wir bräuchten die halbe nacht noch dafür - und wer weiß, was das Getriebe macht. ADAC - pfft, die fallen höchstens um, wenn sie ankommen. Die 4x4 Helpline - liegt aktualisiert, war und sicher zu Hause - was bleibt ? Notruf an Jörg, der viele Kilometer weit im Bett liegt. Als erstes stirbt der Accu am Handy - aber das macht er immer so - wir haben aber jetzt die Festnetznummer. Gleich an zweiter Stelle die hochnotpeinliche Frage - wann hast du zum letzten Mal das Getriebeöl gecheckt ? Ulis kopf leuchtet wie ein Bremslicht. Wir sollen uns in der kleinen Gruppe eine Telefonzelle suchen und Jörg steckt derweil die Nase in die Bücher. Also hübsch vorsichtig mit Einweiser Ralf wieder zurück auf den Rastplatz, nicht unbedingt einfach, wir reißen erstmal zwei Brummifahrer aus dem Schlaf, die schnell noch versuchen, ihre Spiegel zu retten. Der Rastplatz hat zwar eine Frauenfeindliche Nachttoilette, aber kein Telefon - dafür entdecken wir beim Einparken - sieh an, es geht wieder - also Meldung an Jörg, der inzwischen auch schon beruhigen konnte, es wird allenfalls eine Zuhaltung eines Planetenrades sein, die nicht einrückt - durch das Rückwärtsfahren dann aber wieder in Position gebracht wurde. Wir wollen erstmal die nächste Tankstelle aufsuchen und nach dem Ölstand schauen - sicher ist sicher. Die schläfrigen Brummifahrer verabschieden uns mit verwirrten Blicken, als wir zum dritten Mal vorbeikommen, der Blick auf den Ölstand zeigt beste Pflege - klares Öl im Maximum, besser könnts nicht sein. Ohne weitere Zwischenfälle (wir benutzen ausschließlich die Gänge 5-8) sind wir um Punkt 2.00 Uhr zu Hause in Erfurt. Jörg wollen wir um diese Zeit besser schlafen lassen.

Der Blick am nächsten Morgen in die Mailbox zeigt, er hat noch bis Mitternacht auf weitere Botschaften gewartet und schon die Problemzonen eingegrenzt...

Für Uli und alle, die danach suchen - so sieht das Getriebe aus !

auch Ulis Vorstellung über eine "große Getriebedurchsicht" relativiert, nix mit Koffer runternehmen und mit dem großen Schraubendreher mal von oben die Zahnrädchen rumrühren. Wenn es etwas wärmer wird, werden die oben angezeichneten Stellen erstmal durchgesehen - dann gibt es auch weitere Informationen zu diesem Thema.


© ulis
aktualisiert am
13.01.02

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